2009 Bewerbung BF Award
Journal
Unsere Modell-Entwürfe 2009 für Kollektion Baltic Fashion Award, Heringsdorf
Gestaltungskonzept
2009 findet in Schwerin die Bundesgartenschau statt. Auf den ersten Blick haben Garten und Pelz nichts miteinander zu tun. Dennoch möchte ich mit meiner Damenkollektion Parallelen zwischen ursprünglicher Natur, Gartenkultur, Pelzen und Pelzmoden aufzeigen und nutze die Blume in verschiedensten Variationen als schmückendes Gestaltungselement.
Der Garten vereint die Beständigkeit (Boden) mit menschlicher Kreativität, Ästhetik, Zeitgeist und Funktionalität. Gartenkultur kündet vom Gestaltungswillen und der Lebensfreude des Menschen. Dabei spannt sich der Bogen vom Nutzgarten bis zum Ziergarten. Dieses Prinzip habe ich für meine Kollektion erschlossen.
Ich greife damit auch eine Vorstellung von Coco Chanell auf, die forderte, dass die Mode vergleichbar sein sollte mit einer Pflanze: es kommen immer neue Blätter hinzu, dafür fallen die alten ab.
In Anlehnung an die Formensprache der 20 iger Jahre ist die Kollektion mit vielen floralen Elementen versehen und soll damit eine enge Verbindung zum zentralen Thema herstellen. Durch andere Materialkombination, innovative Verarbeitung entsteht Kleidung mit einer zeitgemäßen Aussage.
Zwar ist Mode etwas Flüchtiges, Vergängliches. Eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen erfordert aber auch in diesem Bereich ein Umdenken. Mein innovativer und experimenteller Beitrag besteht darin, dass die verwendeten Materialien zum großen Teil recycelte Pelze in Verbindung mit hochwertigen Stoffen und Accessoires darstellen. Kein anderes Material in der Bekleidung ist für mehrfache Veränderung so gut geeignet. Mit der Wiederverwendung der Pelze möchte ich auf die nachhaltige Nutzung vorhandener Ressourcen aufmerksam machen. Zugleich ist es mein Anliegen zu zeigen, daß zeitgemäße Wünsche wie hoher Tragekomfort, also Leichtigkeit und Funktionalität auch mit Pelz erfüllt werden können.
Der Pelz wird als Schmuckstück wiederentdeckt und erfüllt weniger die wärmende Funktion wie in früheren Jahren. Jedes Outfit ist ein aufwändig gearbeitetes Unikat und auf Grund der Recyclingtechnik nicht serientauglich. Die entstehende Kleidung erfüllt den Wunsch nach Individualität der Trägerin.
Die Kollektion unterstreicht die Abkehr von der Massenware in den 60 iger Jahren, die zu hohem Imageverlust führte.
Der Pelz für s Leben heißt heute, das Material lebenslang zu nutzen, die Form aber immer wieder neuen Bedürfnissen anzupassen.